Mittwoch, 26. September 2012

gedankensprung 0-2-09-2012: icec workshop zu mobile gaming

Ich sitze gerade in einem Workshop zum Thema Mobile Gaming. Er findet in der schoenen Hansestadt Bremen, genauer in der Universitaet Bremen, statt.

Gerade wurde ein echt toller Editor zum Erstellen location basierter mobiler Spiele vorgestellt. Das werde ich in dem Spieleprojekt im naechsten Semester machen. In dem webbasierten Editor werden die Spielassets definiert und dann auf dem Server hinterlegt. Anschließend wird die Projektdefinition nach XML exportiert und kann gleichzeitig als Java Applikation fuer Android exportiert werden und dann kann man auf dem Handy/Smartphone spielen. Dabei muss man sich in einem vorbestimmten Bereich bewegen und kann dann Rätsel lösen.

Entwickelt hat das Ganze Fraunhofer, GMD in Schloss Birlinghoven. Wirklich beeindruckend einfach und effizient. Muss ich ausprobieren.

Den Studenten werde ich allerdings noch Interfaceprogrammierung mit Processing aufs Auge drücken.

Das wird bestimmt viel Spass machen.

Sonntag, 23. September 2012

Gedankensprung 0-1-09-2012: online lehre und ihr aufwand

Aktuell erstellen wir das Material fuer einen Online Kurs Algorithmen und Datenstrukturen. Der Studiengang ist berufsbegleitend und interdisziplinär. Die Studierenden sind entsprechend motiviert, aber eben auch belastet durch Beruf und Familie.

Wie also bringt man Studierenden nach neun Stunden Tätigkeit im Unternehmen innerhalb eines Monats die Grundlagen von DuA bei?

Allein die Suche nach einem passenden Lehrbuch ist extrem schwierig. Die meisten Lehrbücher gehen mindestens von einer Semesterstruktur aus, meistens sind die Kurse zweisemestrig angelegt. Hier benötigen wir ein Lehrbich, dass innerhalb von nur 30 Tagen bewältigt werden kann und gleichzeitig genug Tiefe hat, dass man mit gutem Gewissen behaupten kann, dass die Studierenden auch wirklich den Stoff gelernt haben. Naja, eigentlich gelernt haben sollten waere hier wohl angebracht.

Wir packen den kompletten Stoff in Videosequenzen, die jeweils inmerhalb von zwei Tagen durchgearbeitet werden sollen. Dazu haben meine Mitarbeiter ein Fernsehstudio aufgebaut und filmen mich in Telekolleg Manier. Ich habe das Lehrbuch umgesetzt in Foliensätze, ca 500 Folien in acht Themenblöcken.

Zusätzlich werden Animationen und Einspielfilme produziert, die einzelne Probleme aufgreifen und weiter erläutern. Schliesslich werden noch Screencasts produziert, die die Übungsaufgaben illustrieren und erläutern.

Diese Veranstaltung ist die mit Abstand aufwändigste Lehre, die ich seit Jahren vorzubereiten hatte.

Das nur mal als Erläuterung, was man in den Semesterferien so macht.

Dienstag, 28. Juni 2011

Gedankensprung 0-3-06-2011: Animationsprogrammierung und Xoom

Für das nächste Semester halte ich wieder ein Seminar zur Animationsprogrammierung mir Processing (www.processing.org).

Die Studierenden lieben es, visuell attraktive, interaktive Anwendung zu entwickeln. Das geht mit Processing wirklich gut. Die Programmierung ist intuitiv und durch die Vielzahl an Erweiterungsbibliotheken, kann man auch interaktive Anwendungen leicht erstellen.

Als Besonderheit kommt jetzt hinzu, dass Processing auch auf Android läuft. Entsprechend habe ich 2 Motorola Xooms angeschafft und hoffe, dass die Studierenden es hinbekommen, auf dem Tablet Processing Sketches zum Laufen zu bringen.

Gedankensprung 0-2-06-2011: Semester auf der Zielgerade

Das aktuelle Semester befindet sich auf der Zielgerade. Insgesamt hat es viel Spass gemacht. Insbesondere die Veranstaltung "Programmierparadigmen" war interessant. Der Vergleich von imperativer, funktionaler, objektorientierter und logischer Programmierung zeigt, wie unterschiedlich man Probleme algorithmisieren und in Programme umsetzen kann.

Die Veranstaltung wurde komplett aufgezeichnet. Ich muss jetzt noch die Folien abschliessen und die Fragen für die Klausurvorbereitung konzipieren.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Gedankensprung 0-1-1-2011: ich lerne wieder mal flash

Mit dem neuen Jahr habe ich eine Reihe von drei Vorlesungen zum Thema Flash Programmierung. Ich habe Flash schon ein paar mal angefangen und jedesmal bin ich frustriert über den programmierunfreundlichen Ansatz der Systementwicklung. Eine Anwendung von Ihrer zeitlichen Struktur her zu entwickeln, grafische Elemente als "Filme" zu betrachten und ein, zumindestens für mich, unklares Programmmodell, ohne konkreten Einstiegspunkt mit jeder Menge impliziter GoTos, machen mich wahnsinnig.

Wie kann man in so einem System "vernünftige" Anwendungen entwickeln ?

Na gut, die Studierenden wollen es unbedingt lernen, also muss ich da durch. Ich bin trotzdem der Meinung, dass Silverlight den besseren (aka programmiererfreundlicheren) Ansatz hat. Mal schauen, ob Microsoft seine Attacken auf Adobe erfolgreich zu Ende führen kann.

In jedem Fall wünsche ich allen ein frohes und gesundes Jahr.

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Gedankensprung 0-7-12-2010: Unendlichkeit

Ich habe ein bischen was über die Unendlichkeit gelernt (eigentlich wiederholt). Das Konzept ist in seiner mathematischen Definition wirklich cool und sehr hübsch kontraintuitiv.
  • Eine Menge A ist genau dann unendlich, wenn eine echte Teilmenge B von A existiert,
    so dass |A| = |B|
Mit anderen Worten: eine Objekt ist genau dann unendlich, wenn es einen echten Teil des Objektes gibt, der *genauso gross* wie das ganze Objekt ist.

Um das ganze noch zu toppen, gibt es nicht nur eine Art von Unendlichkeit, sondern in der Mengenlehre mindestens zwei: abzählbar unendlich und überabzählbar unendlich. Beides wurde von Cantor durch zwei unterschiedliche Diagonalisierungsverfahren gezeigt.

Die sind wirklich chic: einmal werden die natürlichen Zahlen in einer Matrix angeordnet und dann im "Zick-Zack" durchlaufen und so abgezählt. Der Trick dabei ist es, nicht die Spalten oder Zeilen entlang zu laufen, da die ja unendlich lang sind, man also niemals in die nächste Zeile/Spalte gelangen würde. Durch den Zick-Zack-Lauf erhält man *endliche* Teilstücke, davon zwar unendlich viele, aber eben endliche Teilstücke. So kann man die natürlichen (und dann auch die rationalen) Zahlen abzählen.

Das klappt aber leider nicht mir den reelen Zahlen. Das zeigt Cantor auch ganz wunderbar. Er ordnet (nein genauer: er versucht es nur) wieder alle reele Zahlen zwischen 0 und 1 in einer Matrix. Jetzt konstruiert er eine neue Zahl und zwar so, dass sie sich
  1. in der ersten Stelle von der ersten Stelle der ersten Zahl unterscheidet,
  2. in der zweiten Stelle von der zweiten Stelle der zweiten Zahl unterscheidet,
  3. in der dritten Stelle von der dritten Stelle der dritten Zahl unterscheidet
  4. usw.
Die so konstruierte Zahl kann dann nicht in der Aufzählung vorkommen, da sich sich ja von jeder Zahl mindestens in einer Stelle unterscheidet. Damit ist gezeigt, dass es keine Aufzählung der reelen Zahlen geben kann, es also überabzählbar viele reele Zahlen gibt. Ein wunderbarer Beweis durch Widerspruch.

Freitag, 24. Dezember 2010

Gedankensprung 0-6-12-2010: Weihnachtsbuch

Mein aktuelles Weihnachtsbuch ist (wahrscheinlich) der Horror für alle Nicht-Informatiker. Da wir mit Weihnachten auch ein Wunder feiern (jedenfalls für diejenigen, die an Wunder *glauben*), passt das Buch von Juraij Hromkovic sehr gut: Sieben Wunder der Informatik. Eine spannende Einführung in die Probleme der Informatik, die man auch als Laie verstehen und, vor allen Dingen, geniessen kann.

Allen eine frohe Weinhacht

Gedankensprung 0-5-12-2010: Funktionales Denken, hier generische Funktionen

Ich arbeite an meinen Folien zur Veranstaltung "Funktionale Programmierung". Aktuell beschäftige ich mich mit dem Thema der Definition generischer Funktionen in F#. Durch die Typinferenz ist die Nutzung generischer Funktionen in F# sehr einfach. Die Definition erfolgt in zwei unterschiedlichen Syntaxen (entweder F# spezifischer Syntax oder OCaml-Kompatibilitätsmodus).

Beispiel in F#-Syntax

type Option<'T> =
| Some of 'T
| None

und im OCaml-Modus

type 'T Option =
| Some of 'T
| None

Generische Funktionen kenne ich in dieser Weise nicht aus meiner Zeit mit Lisp und Scheme. Es könnte allerdings auch sein, dass ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht erkannt habe, weil objektorientierte Programmierung gerade erst "erfunden" wurde und ich im Studium davon praktisch nichts gelernt habe (mal abgesehen von der Diplomarbeit von einem Freund, der diese in Smalltalk geschrieben hat).

Montag, 20. Dezember 2010

Gedankensprung 0-4-12-2010: Bücher, die man als Informatiker gelesen haben muss

Ich bin gerade ein bischen nostalgisch. Welche Bücher muss (sollte) man eigentlich als Informatiker kennen, und sei es nur, um die Beispiele in vielen Fachbüchern zu verstehen.
  • Neuromancer, Willam Gibson
  • Snow Crash, William Gibson
  • Mona Lisa Overdrive, William Gibson
  • Cryptonomikon, William Gibson
  • Gödel, Escher, Bach. Ein endlos geflochtenes Band, Douglas Hofstadter
  • Hitchhikers Guide to the Galaxy, Douglas Adams
  • 1984, George Orwell
  • Die Farm der Tiere, George Orwell
  • Schöne neue Welt, Aldous Huxley
  • Krieg der Welten, H.G. Wells
  • Die Insel des Dr. Moreau, H.G. Wells
  • Utopia, Thomas Moore (Thomas Morus)

Gedankensprung 0-2-12-2010: der smartpen ist da

Wir haben endlich ein neues Gadget erhalten: den Livescribe Echo Smartpen. Im Prinzip ist das ein Stift mit eingebauter Kamera, einem Mikrofon und einem Mikroprozessor. Der Stift wird über USB an den Rechner angeschlossen. Leider fehlt eine drahtlose Schnittstelle. Man schreibt auf Spezialpapier, das ein Mikropunktmuster aufgedruckt hat. Fairerweise hat der Hersteller eine Druckoption in die Software eingebaut, die die Erstellung von eigenem Papier auf dem Drucker erlaubt. Damit muss man nicht immer die gedruckten Blöcke kaufen, wenn man experimentieren will.

Notiz: Ich muss mir das Muster mal unter dem Mikroskop der Oecotrophologen anschauen.

Ich halte den Stift für eine interessante alternative Eingabeart, die klassische Interaktion (aka Schreiben, Zeichnen, Malen auf Papier) mit der Steuerung eines Computers verbindet.

Besonders interessant ist die Tatsache, dass der Hersteller das System für Entwickler geöffnet hat. Die eigentliche Programmierung erfolgt in Java. Man schreibt sogenannte Penlets. Das finde ich witzig: Java ist mal als plattformübergreifende Programmiersprache angetreten. Es wurde darüber nachegdacht, ob man damit Kaffeemaschinen programmieren kann. Jetzt ist es ein Stift :)

Gedankensprung 0-1-12-2010: woran ich gerade arbeite

Aktuell sind eine Reihe von Projekten in der Bearbeitung.

Das aktuell wichtigste Projekt ist die Entwicklung des AutoLecturers. Der AutoLecturer soll ein System werden, das aktuelle Vorlesungen multimedial aufbereitet wiedergibt, und den Studierenden die Möglichkeit gibt, eine Lehrveranstaltung selbständig zu durcharbeiten.
Ich erhoffe mir von dem System, dass auch schwächere Studierende in der Lage sein werden, den komplexen Anforderungen der neuen Studienstruktur gerecht zu werden. Die sgilt insbesondere für die ausländischen Studierenden, die, aufgrund der Sprachbarriere, Schwierigkeiten haben, den Ausführungen in den Vorlesungen und Übungen zu folgen.

Für das nächste Semester arbeite ich an der Veranstaltung Programmierparadigmen. Das macht zunächst einmal sehr viel Spass. Ich werde das Buch "Real-World Functional Programming" als Grundlage für den teil zur funktionalen Programmierung verwenden.
Das Buch ist als Lehrbuch sehr praxisorientiert ausgerichtet und beschreibt die Programmierung in C# und F#. Insbesondere F# ist toll, da viele Ideen aus der Studienzeit wiederverwendet werden können. In den 80er Jahren habe ich viel in LISP programmiert. Ich hatte mir immer gewünscht, funktionale und imperative Programmierung miteinander kombinieren zu können, um so die Stärken der jeweiligen Ansätze leicht miteinander verbinden zu können. Genau das ist in F#, dank der Nutzung der CLR und des CTS von .NET, möglich.

Ein weiteres cooles Projekt ist die Masterthesis zum Thema "Touchfähiger Annotationseditor für Online-Dokumente". Die Arbeit wird in Silverlight als RIA implementiert. Der Prototyp ist vielversprechend. Allerdings muss er noch stabiler und noch schneller werden. Das System ist in der Lage METS/MODS-Dateien zu laden und kann so auf die Digitalisate vieler Bibliotheken zugreifen. Aus diesem Grund haben wir auch eine Kooperation mit der Hochschul- und Landesbibliothek initiiert. Ultimativ hätte ich gerne eine Workbench für Wissenschaftler, die an alten Texten arbeiten. Die Idee zu diesem Projekt ist bereits 8 Jahre alt, allerdings wurde sie damals von den Gutachtern abgelehnt (grrr).

Gedankensprung 0-3-12-2010: eindruecke video projekte

In der heutigen Abschlussveranstaltung haben die Studierenden den Zwischenstand ihrer Videoprojekte präsentiert. Insgesamt ergibt sich ein sehr guter Eindruck. Die Arbeit an den Videos scheint allen Studierenden Spass zu machen. Die meisten Gruppen haben ihrer ersten Drehtage hinter sich gebracht. Einige wenige haben alle (geplanten) Drehs abgeschlossen, müssen aber nochmal nachdrehen.

Interessant waren die Kommentare zu den Arbeitsbedingungen. Es sind, wie nicht anders zu erwarten, einige Fehler passiert. Zu den häufigsten genannten zählten Probleme mit der Kamerabedienung (Weissabgleich, Auspegelung der Mikrophone, Aufnahmestart mit der externen Festplatte, Unterschiede im Kamerabild zwischen Vorschaumonitor und tatsächlicher Aufnahme).

Ausserdem kämpfen die Studenten mit dem Winter. Sowohl die Kälte, als auch der Schnee machen Probleme. Die Kälte begrenzt die maximale Drehdauer, der Schnee ist entweder zu tief, sodass einzelne Drehorte nicht erreichbar waren, oder zu flexibel, sodass sich Anschlussfehler ergeben (Stichwort: Kinder im Schnee).

Leider ergeben sich auch Probleme aus der räumlichen Situation in der Hochschule. Das Studio ist einfach zu klein. Die Bluescreeningaufnahmen werden erschwert, da der Bluescreen reflektiert, und damit die vor ihm agierenden Studierenden blau, bzw. grün einfärbt. Das führt im Keying natürlich zu hässlichen Fransen, was ziemlich frustierend ist, da wir erhebliche Geldmittel investiert haben, um gute (technische) Bedingungen zu schaffen.

Trotzdem: ich bin wieder mal begeistert von der Begeisterungsfähigkeit der Studierenden. Schön zu sehen, dass sie sich durchkämpfen, um zu einem wirklich guten Projektergebnis zu kommen.

Gedankensprung 0-0-12-2010

Dieses Tagebuch existiert in erster Linie für mich selbst. Es soll die Grundlage für die bessere Organisation und Durchdringung von Ideen, Projekten, Lehrveranstaltungen und wissenschaftlichen Papieren sein.

Ich möchte transparent machen, woran ich gerade arbeite. Bedingt durch die (thematische) Vielfachbelastung werden viele Themen von mir immer wieder kurz angerissen und so über einen längeren Zeitraum bearbeitet. ein kontinuierliches Arbeiten an einem Thema über viele Monate hinweg ist deswegen nur in Ausnahefällen möglich.

Immer wieder entwickeln sich Ideen aus Gesprächen, Experimenten mit Systemen oder Verfahren, durch die Aufarbeitung bestehender Literatur, oder einfach nur durch das Verstehen bereits bekannter Fakten.

Die Gedankensprünge werden genauso funktionieren: als Sammlung von Gedanken, nur wenig organisiert, auch nicht auf ein Thema hin ausgerichtet, sondern frei formuliert, mit Sicherheit voller Widersprüche und Fehler.

Dem geneigten Leser (falls es jemals solche gäbe) wünsche ich:

Viel Freude beim Gedankenspringen.

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